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Bischof Neymeyr zeichnet langjährige Organistin mit der Elisabethmedaille aus

60 Jahre im Dienste des guten Tons 

Es muss schon sehr gute Gründe geben, um jemanden während eines Gottesdienstes von der Orgelbank herunterzuholen.
So geschehen am 14. August 2024 in St. Michael, Wachstedt während der Vesper. Bischof Ulrich Neymeyr war an diesem Tag zur Visitation der Pfarrei St. Georg und Juliana, zu der der Wallfahrtsort Klüschen Hagis, Büttstedt, Bickenriede und eben auch Wachstedt gehören.

Am Abend wurde mit den dortigen Gemeindemitgliedern feierlich die Vesper* gebetet. Völlig überraschend wurde Maria Aschenbach von der Orgel weggeholt. Für sie kam dann die eigentliche Überraschung: Bischof Ulrich Neymeyr überreichte ihr die Elisabethmedaille und die dazu gehörende Urkunde.
Der Wachstedter Kirchortrat hatte die Organistin für diese Auszeichnung vorgeschlagen, um ihr auf diese Weise für sechs Jahrzehnte ehrenamtlichen Dienstes in und an der Gemeinde zu danken.

Als Maria Aschenbach das erste Mal die Orgel spielte, war sie 14 Jahre alt. Das war im Mai 1964. Die beiden damals tätigen Organisten waren krank und so begleitete sie den Gesang während der Maiandacht. Erlernt hatte sie das Spiel auf der Königin der Instrumente von ihrem Vater, der Organist in Wachstedt war, und dem Organisten aus Bickenriede. Mehr und mehr übernahm sie das Orgelspielen und das nicht nur in Wachstedt, sondern auch im Klüschen Hagis, in Küllstedt, Großbartloff und weiteren Nachbarorten.

Der eigentliche Plan der Gemeinde war es, dass Maria Aschenbach im Mai dieses Jahres die vom Bistum Erfurt gestiftete Elisabethmedaille erhält. Diese hätte ihr dann der Pfarrer überreicht. Durch verschiedene Umstände bedingt wurde dieser Termin verschoben. So war es für alle Beteiligten eine besondere Freude, dass Bischof Ulrich Neymeyr „gerade in der Gegend“ war und die langjährige Organistin persönlich ehren konnte.

 

*Die Vesper (vesper, lateinisch, der Abend) ist das Abendgebet der Kirche und Teil des kirchlichen Stundengebetes, das den Tag vom Morgen bis zur Nacht durch verschiedene Gebetszeiten gliedert. Zu diesem Stundengebet sind Priester, Diakone und Ordensangehörige verpflichtet; mittlerweile beten es aber auch viele Christinnen und Christen in den Gemeinden. Das Stundengebet wird allein oder in Gemeinschaft verrichtet und kann besonders feierlich gestaltet sein. Eine vorgeschriebene Gebetszeit gibt es für die Vesper nicht, der frühe Abend gilt als üblicher Zeitpunkt.

 

Link: Nachrichtenarchiv Bistum Erfurt

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